Der Menhir von Kerhuel
Ein steinerner Riese im Herzen der bretonischen Landschaft.
Wussten Sie, dass das Wort Menhir von den bretonischen Wörtern men (Stein) und hir (lang) abgeleitet ist? Diese großen Steinblöcke, die vor mehreren tausend Jahren von Menschen aufgerichtet wurden, regen auch heute noch Groß und Klein zum Träumen an. In Saint-Évarzec ist der Menhir de Kerhuel ein schönes Beispiel dafür: ein 2,85 m hoher Koloss mit einem Umfang von 5,28 m, der noch immer fest in der Landschaft verankert ist!
Ihre Funktion ist noch nicht ganz klar, aber Menhire wurden oft als territoriale Orientierungspunkte, Grabsymbole oder auch als Träger von Ritualen verwendet. Der Menhir von Kerhuel wurde zu einer Zeit errichtet, als diese monumentalen Steine die Bretagne säumten, und ist einer der letzten intakten Zeugen aus dieser fernen Zeit.
Im 6. Jahrhundert versuchte das Christentum, diese als heidnisch angesehenen Spuren zu verwischen. Doch die Bretonen leisteten Widerstand, sodass einige Menhire, wie dieser hier, die Jahrhunderte überdauern konnten.
Der Ortsname Kerhuel leitet sich von den bretonischen Wörtern ker (Bauernhof) und huel (hoch) ab: Man befindet sich hier auf einem alten „Höhenhof“. Und der Ort besteht nicht nur aus diesem einen Menhir! Bei archäologischen Ausgrabungen in der Nähe wurden ein kreisförmiges Grab mit einem Durchmesser von 6 m sowie ein zweites, kleineres Monument entdeckt. Diese beiden Gräber wurden umgebettet und sind heute in Saint-Guenolé, in der Gemeinde Penmarc’h, zu besichtigen.
Im Frühling erstrahlt die Stätte dank der Blüte der wilden Schwertlilien und des purpurnen Fingerhuts in tausend Farben. Eine wunderschöne Naturkulisse für einen kleinen Spaziergang mit der Familie, der mit Geschichten aus einer anderen Zeit gespickt ist.
Auch heute noch fasziniert der Menhir von Kerhuel. Er bietet eine konkrete Verbindung zur bretonischen Vorgeschichte und lädt jeden dazu ein, sich das Leben derjenigen vorzustellen, die ihn errichtet haben. Er ist ein idealer Ort, um die Neugierde der Kinder zu wecken und gleichzeitig einen Moment an der frischen Luft zu genießen.